EIN FAMLIENUNTERNEHMEN
Das Team

Frank Berchem
Frank Berchem-Trockle leitet das Unternehmen und hat sich 2005 entschieden, aus der gleichen Lagerstätte an anderer Stelle in Blieskastel-Lautzkirchen Sande und Kiese per Neuaufschluss zu gewinnen.

Annette Moses
Annette Moses berät Sie in allen Fragen rund um die Gartengestaltung.

Gesualdo Virdi
Gesualdo Virdi berät Sie beim Einsatz von Natursteinen und Schüttgütern im privaten und gewerblichen Bereich.

Ulrich Hülsmeyer
Ulrich Hülsmeyer ist der Spezialist für den Transport von Schüttgütern und koordiniert Kraneinsätze.

Familienunternehmen
Die Lautzkirchener Sand- und Natursteinwerk GmbH ist ein Saarländischer Familienbetrieb und wurde vor 1927 gegründet. Das Anfangs von einer einzigen Person begonnene Unternehmen entwickelte sich mittlerweile zu einem gut aufgestellten Ausbildungsbetrieb mit rund 10 Mitarbeitern.
Dabei haben sich im Laufe der Zeit vielseitige Tätigkeitsbereiche aufgetan. Wir bieten Leistungen im Erdbau, Handel mit Edelsplitt für Garten und Teichbau, eine Betontankstelle, Transporte und Spezialgeräteeinsätze (Kranarbeiten) an. Ein wichtiger Bestandteil unseres familiären Unternehmens ist unser einziger Gewinnungsbetrieb und eine Erdmassendeponie.
Ein Famlienunternehmen.

DIE HISTORISCHE ENTWICKLUNG DES GELÄNDES.
Die Historie des Geländes nimmt seinen Anfang im Jahre 1693. Der Homburger Pfarrer Karl Desiderius Royer, der Zweibrücker Stadtschlutheiß Hermann Grosche und der Blieskasteler Amtmann Johann Simon Rosinus schloßen sich zusammen um eine Papiermühle auf dem Gelände zu erbauen. Diese wurde später noch um eine Öl-und Gipsmühle ergänzt. Die heutigen Straßen ,,Am Papierweiher“ und „Ohligsteg“ lassen sich auf diese Handwerke zurückführen.
J.S. Rosinus versprach sich, als ,,Sprecher und Kopf “ der Trios, viel Anerkennung und Profit durch die damals einzige Papiermühle in der Saargegend. Leider fehlte es dem Papier an Qualität und war zudem zu
teuer. Deshalb und durch interne Unstimmigkeiten, wurde das Gelände nach 4 Jahren an die Grafen von der Leyen übergeben.
Im Januar 1734 war Baltzer Rödelberger der Papiermüller von Lautzkirchen, dessen Familie das Gelände zu dieser Zeit pachtete. Am 03.Dezember kaufte Johann Adam Rödelberger das Grundstück, den Bevollmächtigten des Grafen Philipp von der Leyen, ab.
„…(1) Die Papiermühle nebst Garten und Weiher (dieser 21 ¾ Morgen groß) dazu einige Weideplätze; (2) die beim Weiher liegenden Oel-Walkmühle; (3) Das Erbbestandsrecht der Oel-Schneidemühle…“
Ob die Mühle damals noch Papier erzeugte, ist nicht sicher. Die Mühle war so gebaut, dass alles in einer Länge durch den Hauptbau fortlief. Auf den abgesonderten Mühlenplatz zum Mahlen kam das Werkhaus mit den Bütten. Daneben die Vorratskisten, aus denen die Arbeiter die Vorräte nahmen. Daran schloss sich die Leimküche, dann die Verschließkammer. Der Müller wohnte im Flüge, die Mädchen in den Verschließkammern. In einer großen Mühle gab es einen Nachtmüller, zwei Tagmüller, ca. 30 Arbeitsleute, darunter den Lumpenschneider. Mit Gips wurde das Papier weiß gefärbt. Klares Wasser war die Voraussetzung. Durch Walzen wurde der Papierbrei fest zusammengepresst.
Im Landes Archiv Saarbrücken-Scheidt finden sich viele handschriftliche Protokolle zu geplanten Reparaturen, aus denen teilweise auch die Besitzverhältnisse hervorgehen.
Nachdem gab es im April 1868 unter Louis Beer umfangreiche Arbeiten am Gelände. 1869 gab es eine Bekanntmachung im Zweibrücker Wochenblatt, in der E. Knaps um die polizeiliche Erlaubnis nachsuchte, in Lautzkirchen in der Nähe seiner Mühle einen Ringofen und 2 Schachtöfen zur Fabrikation von Zement erbauen und betreiben zu dürfen (Mahlmühle des Herrn Knaps bzw. Gipsfabrik der Knap’schen Zementfabrik).
In den Jahren 1871 -1874 bat Emil Knaps mehrmals um Genehmigungen zur Errichtung verschiedener Maschinen, wie Dampfmaschinen-und kessel. 1896 sucht ein Herr Böcking nach einem Grundstück, das in der Nähe einer Eisenbahn liegt, um darauf ein Kalkwerk zu betreiben. In Akten von 1899 findet sich eine Urkunde zur Anlegung eines feststehenden Dampfkessels (Zweiflammrohrkessel mit einem 25 m hohen Schornstein) und 1904 ist bereits von den Pfälzer Cement- und Kalkwerken E. Böcking & Co. die Rede. Letztere betrieben die Gebrüder Böcking seit dem 01. April 1894 (1896) als Kalkbrennerei.
Ein großes Problem war zu dieser Zeit die Kalkstaubproblematik, die mit der Sackkalk-Fabrikationsanlage zusammenhing
Vor 1900 bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges wurden auf dem Gelände mehrere Kalkbrennöfen betrieben. Der Kalkstein wurde mittels einer Seilbahn vom Hölschberg (heutige Bauschuttdeponie), zwischen Biesingen und Erfweiler-Ehlingen, über Alschbach nach Lautzkirchen befördert. Der in Lautzkirchen gebrannte Kalk (Stückkalk) wurde, mittels Pferdefuhrwerken (zweirädrige Kippkarren), zum Bahnhof Lautzkirchen transportiert und in Waggons verladen. Der Kalk soll damals ausschließlich an das Neunkircher Eisenwerk geliefert worden sein. Die erwähnte Drahtseilbahn musste abgerissen werden, da sie unrentabel war. Sie ist dann 1929 durch eine Neuanlage ersetzt worden, sodass der Alschbach kanalisiert wurde. Damit war es möglich, flache Kähne für den Kalktransport einzusetzen. Beiderseits des Alschbaches musste ein Leinpfad angelegt werden, da die Arbeit mangels einer passenden Schraube, anfangs nur mit Lasteseln zu bewerkstelligen war.
Zu dieser Zeit wird bereits vom Kalkwerk Lautzkirchen gesprochen und ab 1923 von den Farb- und Mahlwerken Lautzkirchen. Nach Beendigung des 1. Weltkrieges ging das Unternehmen an die neuen Eigentümer Goldmann und Kann über. In Lautzkirchen wurde in den Jahren 1922/23 ein moderner Betonbau mit Kugelmühle zur Herstellung von Thomasmehl (Thomas-Phosphat) errichtet. Zu dieser Anlage gehörten auch Wiege- und Absackanlage, sowie bereits eine Entstaubung. Im gleichen Zeitraum baute man ein Bahnanschlussgleis, dass aber inzwischen wieder stillgelegt wurde. Die in Lautzkirchen vermahlenen Thomas-Schlacken kamen überwiegend aus dem lothringischen Raum, da die saarländischen Hüttenwerke über eigene Mahlwerke verfügten.
Im Jahre 1926/27 wurde nach einem erneuten Eigentümer- und Namenswechsel (Mahl- und Steinfabrik; Pennrich-Huy & Co. AG) eine Steinpresse (Langkolbenpresse), ein Dampfkessel sowie ein Steinhärtekessel angeschafft. Mit diesen Einrichtungen wurde die Kalkasche, die auf dem Gelände lagerte, mit Zusatz von Brandkalk zu Bausteinen verarbeitet.
Dies war der Anfang der Kalksandsteinproduktion. In den 30er Jahre wurde im Schichtbetrieb gearbeitet, wobei tagsüber 40 und nachts 5 Mitarbeiter beschäftigt waren. Um an das Sandvorkommen im Bohrfeld zu gelangen, musste ein Tunnel durch den Bahndamm gegraben werden (ca. 1,5 m breit, 1 m Hoch und 30 m lang). Ein zweiter Härtekessel (bereits mit modernem „ScholzBajonettVerschluß“), sowie ein Dampferzeuger wurden 1935 angeschafft. Ende 1935 kam es aufgrund eines Kesselverschlusses zu einer Explosion, die nur geringe personenschäden,dafür aber um so mehr Sachschaden forderte.
Im Mai 1936 wurde die Produktion wieder aufgenommen. Langkolbenpressen wurden durch eine moderne und sichere Drehtisch-Presse ersetzt. Der Siedlungs-und Kasernenbau brachte der Steinproduktion einen enormen Aufschwung und Steine wurden z.T. bis nach Kaiserslautern verfrachtet.
Der rund 300.000m² große Grund- und Bodenbesitz (einschließlich des Papierweihers), sowie die Platzverhältnisse waren mit der Grund den Standort Lautzkirchen als Handelsgesellschaft für Futter- und Düngemittel auszubauen (Thomasmehl wurde bereits selbst hergestellt). Dazu wurde ein Mischfutterwerk für Hühnerfutter, eine Schweinemästerei und eine Geflügelfarm ergänzt. In den 30er Jahren waren teilweise 80 bis 100 Leute in der „Fawerik“ beschäftigt.
Der Ausbruch des 2. Weltkrieges brachte auch für das Unternehmen das vorläufige Aus, da die so genannte „rote Zone“ von der Bevölkerung geräumt werden musste. Erst im Sommer 1940 ging es wieder langsam weiter. Viele junge Mitarbeiter waren jedoch bereits zur Wehrmacht oder sonstigen staatlichen Einrichtungen eingezogen, so dass damnalige Prokurist Georg Steis zunächst eine neues Team aufstellen musste . Da die produzierten Kalksandsteine in erster Linie für den Wiederaufbau im grenznahen Raum und sonstigen öffentlichen Bauvorhaben eingesetzt wurden, lief das Geschäft recht gut. In den ersten Kriegsjahren konnte in Lizenz der „Dekora-Werke“, die Produktion von Wand- und Bodenplatten aufgenommen werden.
Die gesamte Produktion der Jahre 1940 -1942 ging an die Atlantik-Küste zum Ausbau der U-Boot-Stützpunkte. Wegen des Mangels an deutschen Mitarbeitern, die fast alle zum Wehrdienst eingezogen wurden, musste zunächst auf französische Kriegsgefangene und später noch zusätzlich Arbeitskräfte aus der Ukraine und Weißrussland zurückgegriffen werden. Von den Kampfhandlungen blieb die gesamte Werksanlage im Großen und Ganzen verschont, nur geringe Schäden waren an den Werkhallen durch die Nutzung als Reparaturstätten für schwere Kettenfahrzeuge der Wehrmacht entstanden. In der Endphase des Krieges musste die Produktion eingestellt werden, nachdem die verbliebenen Arbeitskräfte zum Schanzdienst in der näheren Umgebung befohlen wurden.
Mitte der 50er Jahre gab es hohen Bedarf an großformatigen Bausteinen, weshalb der Maschinenpark erweitert werden musste. Durch diese Investion konnte das bisherige Backsteinformat um zwei Formate vergrößert (2- DF und SF) werden. Zu diesem Zeitpunkt konnte die Kalksandsteinindustrie noch keine Steine in Hohl-blocksteinformat (238 mm) herstellen. Deshalb entschloss man sich in Lautzkirchen, in den vorhandenen Hallen mit halbautomatischen Bodenfertigern, Hohlblocksteine aus granulierter Hochofenschlacke (nicht Kohlenschlacke) herzustellen. Es wurden Steine für Kellermauerwerk (Hbl50) bzw. Steine für aufgehendes Mauerwerk (Hbl25) hergestellt. Zeitweise wurden auch Bimssteine mit Bimskies aus dem Neuwieder Becken gefertigt.
Diese zementgebundenen Hohlblocksteine, wurden über 10 Jahre hergestellt. Der erforderliche Hüttensand wurde von den eigenen Fahrzeugen als Rückladung von der Burbacher Hütte, bzw. von den Eisen- und Stahlwerke Röchling angefahren. Der Absatz der großformatigen Steine war gesichert, da selbst in Lautzkirchen umfangreiche Neubaugebiete entstanden (Wohngebiet Espen, Mühldell, Kirchberg). 1957 wurde das Unternehmen endgültig von der deutsch-schweizerischen Familie Kautz-Hügli übernommen.
1962 begann man in kleinem Umfang mit der Herstellung von Kunststoff-Fußböden und von IsolierSchaumstoff (Phenolharz-Hartschaum-Isolierplatten „phenorit“). Als Partner fungierte die Dynamit-Nobel AG in Köln-Troisdorf, die hierzu auch die erforderlichen Rohstoffe lieferte.
Die Investition für diesen Herstellungszweig war relativ gering und das Geschäft lief recht gut. Neben 12 bis 15 Mio. Stück Kalksandsteinen wurden so 2.000 bis 2.500 m³ „phenorit“ erzeugt. Diese Fertigung lief nach rund 10 Jahren aus.
Eine in 1966 beginnende bundesweite Rezession setzte dem Unternehmen schwer zu.
Im Jahr 1968 ergab sich durch gesellschaftliche Verbindungen, die Möglichkeit rund 20.000 m² Fläche mit den Gebäuden an die Fa. L. Pistorius, Wein- und Sektkellerei, Saarbrücken, zu verkaufen. Diese erstellte eine große Halle für Produktion und Vertrieb auf dem Gelände und verlagerte sie nach Blieskastel.
Hierbei ergab sich die Möglichkeit, vorhandene Lagerflächen an die Fa. Pistorius zu vermieten. Mit dem Verkaufserlös der Gewerbefläche konnte die Kalksandsteinproduktion, durch die Anschaffung einer neuen hydraulischen Steinpresse, weiter modernisiert werden.
Seit 1972 war die Firma Trockle GmbH, Schlackensteinfabrik und Baustoffgroßhandlung in Völklingen, die Eigentümerin der Lautzkirchener Kalksandsteinwerk GmbH. Die Anteilseigner waren die Brüder Aloys und
Johann Trockle, sowie Norbert Trockle, der gleichzeitig Geschäftsführer wurde. Zum ersten Mal in der Firmengeschichte war das Werk in der Hand von Eigentümern, die in den folgenden Jahren, dank ihrer Erfahrungen, die Fabrikation vollkommen umgestalteten. Um am Markt bestehen zu können, wurde die Produktion mit großen Investitionen modernisiert. So konnten durch die Anschaffung zweier Atlas-Steinpressen, großformatige Steine gefertigt werden, die schon bald mehr als die Hälfte der Produktion ausmachten. Nach einer positiven Entwicklung bis 1985 begann im folgenden Jahr eine Rezession auf dem Baumarktsektor. Eine geringe Erholung brachte das Jahr 1990, die sich in den Folgejahren fortsetzte.
Mitte der 90er Jahre waren zwar nur noch 20 Personen beschäftigt, aber die „Fawerik“ spielt noch immer eine wichtige Rolle in Lautzkirchen. Das Sortiment, mit einem regionalen Absatzmarkt bis 100 km, umfasste etwa 80 Steinsorten in unterschiedlichen Formaten, Rohdichten und Druckfestigkeiten wobei die Vermarktung vorwiegend über den Baustoffhandel erfolgt.
2002 wurde das Unternehmen an Familie Berchem-Trockle verkauft. Die Firma Lautzkirchener Sandwerk beschäftigt 10 Mitarbeiter und 2 Lehrlinge im kaufmänischen und technischen Bereich.
2005 hat sich LKS-Geschäftsführer Frank Berchem-Trockle entschieden, aus der gleichen Lagerstätte an anderer Stelle in Blieskastel-Lautzkirchen, Sande und Kiese per Neuaufschluss zu gewinnen.Die jährliche Fördermenge der Sande orientiert sich an der Nachfrage. Nach Schätzungen reichen die Vorräte etwa 20 bis 25 Jahre. Die schwierige Lagerstättenmorphologie entlang des Berghanges, verlangt bei Aufschluss und Gewinnung, Fingerspitzengefühl. Das gilt sowohl in Bezug auf die Einhaltung von Kriterien des Umweltschutzes, als auch für Gewinnung und Transport an sich.